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Mittwoch, 12. Februar 2025, Vortrag Herr Manfred Waßner:
„Die Gebietsreform von 1975 und die
Entstehung von Leinfelden-Echterdingen“
Mit
der Gebietsreform wurde zwischen 1968 und 1975 die Zahl der Gemeinden in
Baden-Württemberg von über 3.000 auf rund 1.000 reduziert. Gleichzeitig wurden
durch die Kreisreform viele Landkreise zusammengelegt. Von beiden Reformen
waren die Gemeinden auf den Fildern und im Landkreis
Esslingen betroffen. Der Landkreis wurde 1973 durch die Eingliederung des
Landkreises Nürtingen erheblich vergrößert. 1975 wurden Leinfelden,
Echterdingen, Musberg und Stetten zusammengelegt und 1976 zur Großen Kreisstadt
erhoben. Der Vortrag geht den Fragen nach, wie es zu diesen Reformen kam, wie
mit Widerständen umgegangen wurde und welche Folgen die Zusammenschlüsse
hatten.
Manfred
Waßner ist seit 2003 Leiter des Kreisarchivs
Esslingen. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen und arbeitete danach bei
der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Aus seiner Feder stammen
zahlreiche Veröffentlichungen zur Orts- und Landesgeschichte des Südwestens.
Beginn: 19.30 Uhr im Bürgersaal der Zehntscheuer, Maiergasse 8 in Echterdingen.
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Mittwoch, 26. März 2025, Vortrag Frau Dr. Gudrun Kruip:
„Elly Heuss-Knapp - Politikerin und
First Lady“
Die
Professorentochter Eleonore Knapp, geboren 1881 in Straßburg, entwickelte früh
soziales und
politisches
Engagement, indem sie nach dem Lehrerinnen-Examen Mitbegründerin einer
Fortschrittsschule für Mädchen wurde. Während ihres Studiums der
Volkswirtschaft in Freiburg und Berlin hielt sie politische Vorträge zu den
Arbeitsbedingungen von Frauen. Auch nach ihrer Heirat mit Theodor Heuss im Jahr
1908 unterrichtete sie, schrieb für Zeitschriften und veröffentlichte ihr
erstes Buch "Bürgerkunde und Volkwirtschaftslehre für Frauen". Nach
überstandenem Berufsverbot für das Ehepaar durch die Nazis errang Elly
Heuss-Knapp 1946 ein Landtagsmandat für die FDP, das sie drei Jahre später
niederlegte, als Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gewählt wurde. Auch als
First Lady blieb sie aktiv und gründete 1950 in Absprache mit Frauengruppen und
Krankenkassen das Deutsche Müttergenesungswerk. Im Jahr 1952 ging ihr
segensreiches Wirken in der Universitätsklinik Bonn zu Ende.
Frau
Dr. Gudrun Kruip ist seit 1997 Wissenschaftliche
Mitarbeiterin bei der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus. Sie
studierte Neuere Geschichte, Amerikanistik und Neue Deutsche Literatur am West
Georgia College, Carrollton (USA), in Essen und Tübingen. 1997 promovierte sie
bei Anselm Doering-Manteuffel zum Thema „Das „Welt-Bild” des Axel Springer
Verlags. Journalismus zwischen westlichen Werten und deutschen
Denktraditionen”.
Beginn: 19.30 Uhr im Bürgersaal der Zehntscheuer, Maiergasse 8 in Echterdingen.
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Mittwoch, 09. April 2025, Vortrag Herr Dr. Nikolaus
Back:
„Schlaglichter zur Geschichte des
Flughafens“
Im
Jahr 1937 wurde auf den Fildern mit dem Bau eines
Verkehrsflughafens begonnen, der kurz nach dem Kriegsbeginn abgeschlossen war.
Es verwundert nicht, dass der Flughafen Stuttgart in den folgenden
Jahren weitgehend zu militärischen Zwecken genutzt wurde. In den
Nachkriegsjahren ab 1948 erfuhr die zivile Luftfahrt immer größere Beliebtheit
und so führten Wirtschaftswunder und die steigenden Fluggastzahlen 1967 zu
Visionen eines Flughafens mit drei Startbahnen. Es folgte eine 20 Jahre
dauernde Auseinandersetzung um den Flughafen-Ausbau, der dann in den 1990er
Jahren – allerdings wesentlich bescheidener – umgesetzt wurde.
Dr.
Nikolaus Back
durchlief die Ausbildung zum Diplom-Archivar in Marburg und studierte im
Anschluss in Tübingen Neuere Geschichte und Empirische Kulturwissenschaften. Er
ist Leiter des Stadtarchivs und des Stadtmuseums in Filderstadt. 2010
promovierte er mit einer Arbeit über die Revolution 1848/49 im ländlichen
Württemberg.
Beginn: 19.30 Uhr im Bürgersaal
der Zehntscheuer, Maiergasse 8 in Echterdingen.
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Mittwoch, 21. Mai 2025:
Feier des
40-jährigen Bestehens des Geschichtsvereins Leinfelden-Echterdingen:
Begrüßung der
Gäste – Grußwort der Stadt LE – Dr. Wächter erinnert sich als damals jüngstes
Mitglied an die Vereinsgründung – Vorstellung des neuen Bandes der
Vereinschronik 2016-2025
Festvortrag Frau
Prof. Dr. Sigrid Hirbodian:
„Umstrittener Namenspatron – Herzog Eberhard
im Bart und die Universität Tübingen“
Die Universität
Tübingen bezieht sich in ihrem Namen Eberhard-Karls-Universität auf ihren
Gründer Herzog Eberhard im Bart. Immer wieder wurde in der Vergangenheit
angezweifelt, ob dieser Name angemessen ist. Gleichzeitig wurde dem
spätmittelalterlichen Herzog Antisemitismus vorgeworfen. Mit dieser Frage
befasste sich zuletzt ein Gutachten einer Kommission unter Vorsitz von Prof. Hirbodian. Auf der Grundlage dieses Gutachtens entschied
der Senat der Universität, den Namen nicht zu ändern. Der Vortrag beleuchtet
die historische Persönlichkeit des Herzogs, die Argumentation für einen
angemessenen Umgang mit einem unbequemen Namenspatron.
Prof. Dr.
Sigrid Hirbodian hat die Fächer Geschichte und Germanistik in Mainz
studiert. Nach einer Professur für Mittelalterliche Geschichte an der
Universität Trier ist sie seit August 2011 Direktorin des Instituts für
Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften in Tübingen.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind geistliche Frauen im Mittelalter, ländliche
Gesellschaft, Burg und Adel, Stadtgeschichte und südwestdeutsche
Landesgeschichte.
Abschluss:
Ausgabe des vierten Bandes der Vereinschronik an die Mitglieder bei einem kleinen
Umtrunk mit Häppchen. Wir hoffen, dass sich besonders viele Mitglieder
eingeladen fühlen.
Beginn: 18.30
Uhr im
Bürgersaal der Zehntscheuer, Maiergasse 8 in
Echterdingen.
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Mittwoch, 08. Oktober
2025, Vortrag Herr Prof. Robert Jütte:
„Stuttgart
als Hochburg des medizinischen Pluralismus im 20. Jahrhundert: Schulmedizin -
Anthroposophische Medizin - Homöopathie“
Unterschiedliche
Richtungen in der Medizin haben in Stuttgart eine lange Tradition. Das 1828
gegründete städtische Katharinenhospital war um die Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes modernes Krankenhaus, in
dem heute kaum noch bekannte Pionierleistungen auf dem Gebiet der Medizin
erbracht wurden. Das erste anthroposophische Krankenhaus, an dem noch Rudolf
Steiner persönlich wichtige Impulse setzte und in dem sich auch ein innovatives
Forschungslaboratorium befand, stand nicht in Arlesheim, sondern auf der
Gänsheide in Stuttgart. An diese Tradition knüpft heute die Filderklinik
an. Das Stuttgarter Homöopathische Krankenhaus, das seine Entstehung dem
württembergischen Industriellen Robert Bosch verdankt, war um die Mitte des 20.
Jahrhunderts eine der bedeutendsten homöopathischen Kliniken in Europa und ist
heute ein Lehrkrankhaus der Universität Tübingen mit einer Abteilung für
Naturheilkunde und Integrative Medizin sowie mit einer im Aufbau befindlichen
Stiftungsprofessur für Komplementärmedizin. An diesem in Deutschland lange Zeit
einzigartigen Pluralismus in der Medizin hatten Stifter und Mäzene aus der
Region einen großen Anteil.
Prof.
Dr. Robert Jütte ist
uns mit seinen verschiedenen Vorträgen bei uns zur Medizingeschichte noch
lebhaft in Erinnerung. Von 1983-1989 war Jütte Dozent und später Professor für
Neuere Geschichte an der Universität Haifa/Israel, ab 1990 bis 2020 dann Leiter
des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert- Bosch-Stiftung in
Stuttgart. Seit 1991 ist er Honorarprofessor an der Universität Stuttgart. Im
Jahr 2020 erhielt er die Otto-Hirsch-Auszeichnung der Stadt Stuttgart.
Beginn: 19.30 Uhr im
Bürgersaal der Zehntscheuer, Maiergasse 8 in
Echterdingen.
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Mittwoch, 19. November
2025, Vortrag Prof. Dr. Boris Gehlen:
„Südwestdeutschland – ein
Unternehmerland? Das Fallbeispiel der Firma Bauknecht“
Der
„schwäbische Tüftler“ galt lange als Sinnbild eines südwestdeutschen
Unternehmers: technisch innovativ, fleißig, bodenständig, lokal verwurzelt –
und erfolgreich. Solche Zuschreibungen haben ihren Reiz und sind Teil eines
regionalen Selbstbilds, das dem schwäbischen Tüftler die wirtschaftliche Blüte
Baden-Württembergs zuschreibt. Das Haus der Geschichte in Stuttgart lädt mit
dazu passenden, markanten Schaustehlen vor der Tür zum Besuch des Museums ein.
Wusste dann sogar noch über Jahrzehnte fast jedes Kind, dass der Unternehmer
Bauknecht wusste, „was Frauen wünschen“, dann konnten das Unternehmen und das
Land florieren. Solche Selbst- und Fremdzuschreibungen erweisen sich jedoch
nicht selten als von Mythen umwebt. Der Vortrag spürt solcher Ambivalenz am
Beispiel der Firma Gottlob Bauknecht nach und ordnet die Befunde in die
Erkenntnisse der historischen Unternehmensforschung ein.
Unser
Referent, Prof. Dr. Boris Gehlen, studierte in Bonn Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft und Neuere Geschichte. Seit 2021
ist er Leiter der Abteilung für Unternehmensgeschichte an der Universität
Stuttgart. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben der Unternehmer- und
Unternehmensgeschichte auch die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und
20. Jahrhunderts, die Banken-, Börsen- und Finanzmarktgeschichte sowie die
Geschichte der Wirtschaftsordnung. Derzeit ist er ebenfalls Studiendekan für
die Fächer Geschichte, Geschichte der Naturwissenschaften und Technik,
Kunstgeschichte und Philosophie.
Beginn: 19.30 Uhr im Bürgersaal der Zehntscheuer, Maiergasse 8 in Echterdingen.
Dem Vortrag geht die Mitgliederversammlung 2025
um 19 Uhr voraus.
Unsere
Vorträge sind wie immer kostenfrei – Gäste sind herzlich willkommen!